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Großbritannien Trotz Lockdown: Frau reist 160 Kilometer für McDonald's-Burger

Eine Gruppe von Lieferfahrern wartet vor einem McDonalds in Peckham, Südlondon
Teurer Burger: Der Ausflug kostete die Frau umgerechnet knapp 225 Euro Strafe (Symbolbild)
© Picture Alliance
Großbritannien befindet sich im dritten Lockdown, die Zahl der Corona-Toten steigt. Das hinderte eine Frau offenbar nicht daran, 160 Kilometer zu reisen – nur um einen Burger bei McDonald's zu essen.

Einer Frau aus England wurde von der Polizei ein Bußgeld auferlegt, nachdem sie mehr 160 Kilometer durchs Land gereist war, nur um einen Burger zu bekommen. Dies berichten mehrere englische Medien. Die Frau in den Dreißigern sei am Samstag von ihrem Zuhause in Lincolnshire an der englischen Ostküste mit dem Auto nach Scarborough gefahren. Dort hätten sie mit ihrer Schwester einen Burger bei McDonald's essen wollen.

"Durch drei Grafschaften zu fahren, um einen Burger zu bekommen, gilt nicht als notwendige Reise", hieß es seitens der Polizei der Grafschaft North Yorkshire. Für die Missachtung der Anti-Coronamaßnahmen hätte die Frau 200 Pfund Strafe zahlen müssen. Allein in North Yorkshire hätten die Beamten über das Wochenende mehr als 70 Bußgelder ausgestellt.

Chief Inspector Rachel Wood sagte zwar, dass sich alle Briten darauf freuten, nach Ende der Corona-Pandemie wieder unbeschwert reisen zu können, doch wolle sie sich "bei allen bedanken, die weiterhin zu Hause bleiben, den NHS [Anm. d. Redaktion: das britische Gesundheitssystem] schützen und Leben retten."

Fast 45.000 Bußgeldbescheide in Großbritannien

Derartige Verstöße häufen sich im ganzen Land: Sei es eine Bootsparty inklusive DJ-Pult und Bar, für die sogar Tickets verkauft wurden, ein Minibus voller Menschen, die zu einem Spaziergang nach Wales reisten oder ein Paar, das mehr als 190 Kilometer zurücklegte, um Robben in Norfolk zu beobachten.

Martin Hewitt, Vorsitzender des Nationalen Rates der Polizeichefs sagte am Dienstag: "Wir werden keine Zeit damit verschwenden, mit Leuten zu diskutieren, die keine Rücksicht auf die Sicherheit anderer nehmen." In den meisten Fällen bliebe es bei einer Ermahnung. Trotzdem weigere sich "eine hartnäckige Anzahl von Menschen" sich an die Vorschriften zu halten. Bis dato seien in Großbritannien fast 45.000 Bußgeldbescheide ausgestellt worden.

Das Vereinigte Königreich befindet sich derzeit im dritten Lockdown. In den letzten sieben Tagen gab es laut Behördenangaben knapp 375.000 Neuinfektionen und mehr als 7.400 Tote – ein Anstieg von fast 55 Prozent. Besonders schwer betroffen ist der Südosten Englands, insbesondere die Metropolregion London.

Quellen:  "BBC"; "Evening Standard"; Regierungswebsite Lockdown-Regeln; Regierungswebsite Coronazahlen; Website "National Police Chief's Council"

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