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Ernährung Warum besonders Raucher vorsichtig beim Thema Fleisch sein sollten

Ein Weizenbrötchen belegt mit Leberkäse
Ein Weizenbrötchen mit Leberkäse? Lecker! Doch zu viel Fleisch und Wurst erhöhen das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Raucher sollten ganz besonders darauf achten, was sie essen.
© Bernd Jürgens/ / Picture Alliance
Die Gefahr, an Lungenkrebs zu erkranken, ist für Raucher besonders hoch. Eine neue Metastudie zeigt: Auch die Ernährung hat offenbar einen gewissen Einfluss auf das Risiko.

Italienische Fenchel-Salami auf einem frischen Brötchen? Herrlich! Geräucherter Schinken? Lecker! Ein schönes rotes Steak direkt aus der Pfanne? Wunderbar! So schmackhaft Wurst und Fleisch für viele Menschen auch sein können, so ungesund ist es, das alles häufig zu essen. Die Weltkrebsagentur stuft verarbeitetes Fleisch wie Wurst oder Speck als krebserregend ein. Rotes Fleisch gilt als "wahrscheinlich krebserregend".  

Dabei berufen sich die Experten jedoch auf epidemiologische Studien, die Menschen, die Fleisch essen, mit jenen vergleichen, die keines essen. Es fällt auf, dass in der Fleischgruppe mehr Menschen an unterschiedlichen Krebsarten wie etwa Darmkrebs oder Brustkrebs erkranken.

Das Problem bei diesen Studien: Sie zeigen nicht, dass das Fleisch selbst die Ursache ist. Vielleicht sind es auch ganz andere Faktoren. So ernähren sich leidenschaftliche Fleischesser nachweislich ungesünder als solche, die auf Wurst, Braten oder Schnitzel verzichten oder wenig davon essen.

Lungenkrebs: Auch die Ernährung spielt eine Rolle

Diesen Hintergrund sollte man im Kopf behalten, wenn man sich die Ergebnisse einer neuen Meta-Auswertung von zwölf Studien zu diesem Thema anschaut. Demnach besteht insbesondere für Raucher und ehemaliger Raucher ein zusätzlich erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, wenn sie viel rotes Fleisch und Wurst essen. Raucher tragen ohnehin das größte Lungenkrebs-Risiko, denn Rauchen ist und bleibt der wichtigste Risikofaktor für diese Erkrankung. Die Metastudie zeigt nun aber: Auch die Ernährung kann beim Thema Lungenkrebs offenbar eine Rolle spielen. 

Für die Metastudie wurden laut der Webseite "Deutsches Gesundheitsportal" zwei Ernährungsweisen betrachtet: Einerseits die typisch "westliche" Ernährung (hoher Anteil von verarbeitetem und rotem Fleisch, Eiern, raffiniertem Getreide und Süßigkeiten) und andererseits eine gesunde Ernährung, die einen hohen Anteil an Gemüse, Obst, Geflügel, Vollkornprodukten und Fisch aufwies.

Ergebnis: Die Menschen, die sich wie in der ersten Gruppe beschrieben deutlich ungesünder ernährten, hatten ein deutlich erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Dies gilt in erster Linie für Raucher oder Menschen, die früher geraucht haben.

Antioxidantien könnten Entzündungen entgegenwirken

Ob es direkt am höheren Fleischkonsum liegt? Das ist aufgrund der schon erwähnten methodischen Schwierigkeiten nicht eindeutig belegbar. Die Forscher vermuten, dass der hohe Anteil an Antioxidantien, der mit der gesunden Ernährungsweise (Gemüse!) einhergeht, den entzündungsfördernden Effekten des Rauchens, die maßgeblich für die Entstehung von Lungenkrebs sind, entgegenwirken. Aber natürlich haben generell auch viele andere Einflüsse, beispielsweise genetische Faktoren, eine Auswirkung auf die Entstehung von Krebserkrankungen. Damit zeigt die Studie vor allem: Raucher oder ehemalige Raucher sollten besonders gut darauf schauen, was sie essen – auch im Hinblick auf ihr Lungenkrebsrisiko.

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