Janine Falke verarbeitet Schnitthaar zu neuartigen Vliesstoffen. Die sollen schon bald Umweltverschmutzung bekämpfen helfen.
Gegen elf bimmelt es an der Tür, eine Frau kommt in den Friseurladen von Janine Falke in Kiel. In den Händen hält die Kollegin aus einem anderen Friseursalon einen Kopfkissenbezug, der die Sammlung von zwei Monaten enthält: Schnitthaar ihrer Kundinnen und Kunden. "Danke", sagt Janine Falke und lächelt. Sie nimmt den Kissenbezug entgegen und schüttet das Haar in eine große Kiste, die in der Ecke ihres im Retrostil eingerichteten Ladens steht. Blond, braun, kurz, lang, glatt, lockig: "Das Tolle ist, dass wir jedes Schnitthaar verwenden können", sagt sie. Ihr Mann fährt regelmäßig mit dem Lastenrad durch die norddeutsche Landeshauptstadt und sammelt bei 25 Friseurläden Haare ein.